Schmeckt der Wein nach Himbeeren, die nicht ganz reif sind oder füchselt er? So wird der edle Saft oft beschrieben. Man kann aber auch anders.

Bei Les Portraits du Vin hat jeder Wein sein eigenes Bild, das in Farben und Formen seinen Charakter veranschaulicht. Statt zu lesen, darf man sich schauend den Wein auswählen, der gerade am besten zu einem passt. Die Farben des Bildes findet Nadine Reichmuth dank ihrer gleichzeitigen Wahrnehmung von Geschmack und Farbe. Die Formen ergeben sich aus ihrem Eindruck des Weines.

"Wenn ich Wein trinke, entstehen vor meinem inneren Auge Farben. Auch Stimmungen haben Farben, ebenso Buchstaben und Zahlen. Eigentlich alles: Farben begleiten mein Leben. Man nennt diese Art der gekoppelten Wahrnehmung Synästhesie."

Übrigens: Jeder Wein bringt seine Geschichte mit. Wie ein Stimmgerät lässt er für die Dauer seines Besuchs gewisse Töne im Menschen erklingen und andere in den Hintergrund treten. Darum sind bei Les Portraits du Vin jene Stimmungen und Momente beschrieben, wo und wann jeder einzelne Wein am besten passt. Er ist nämlich mehr als ein Konsumgut, eigentlich ist er ein Zaubertrank.